Norwegen 2007
Konzertreise ins Land der Fjorde
Nach der Schwedentour vor genau 10 Jahren zog es die reiselustigen Musikanten aus dem Illertal diesmal in den Westen Skandinaviens, nach Norwegen. Die Reiseplanung lag wieder in den Händen von Susanne Baur, die Organisation besorgte Abteilungsleiter Helmut Winter, und die Reiseleitung vor Ort hatten Friedlinde und Roland Specker. Um es gleich vorweg zu nehmen, das herrliche Wetter während der ganzen Reise sorgte dafür, dass aus einer interessanten Fahrt ein großartiges Erlebnis wurde.
Schon auf der ersten Station in Bergen, das man nach langer Busfahrt und einer Nacht auf der Fähre erreicht hatte, gab der örtliche Fremdenführer zu verstehen, dass die Erolzheimer unbedingt dableiben müssten, da seit ihrer Anwesenheit die Sonne scheint, was in Bergen, der Stadt mit den meisten Niederschlägen in ganz Europa, etwas heißen will. So konnten die Spielleute ihre Auftritte im Stadtzentrum absolvieren, ohne nass zu werden.
Auch bei der anschließenden Besichtigungstour zeigte sich das ehemalige Handelszentrum der deutschen Hanse von seiner besten Seite. Neben dem quirligen kleinen Fischereihafen mit seinen kulinarischen Leckerbissen und dem altmodischen Ambiente von Gamle Bergen, bot vor allem die Fantoft Stabkirche einen ersten Eindruck von den bedeutendsten Kulturdenkmälern, die Norwegen zu bieten hat, den ganz aus Holz gebauten Kirchen des Mittelalters.
In Urnes hatten die Erolzheimer dann Gelegenheit, ausführlich eine der schönsten und ältesten Stabkirchen des Landes zu besichtigen. Am meisten beeindruckten die geschnitzten, auch heute noch dekorativen Ornamente mit verschlungenen Drachen und anderen Fabelwesen und die handwerklich perfekten Dachgestühle.
Vor allem aber gab es Natur pur: Wasser in allen Formen und Zuständen, als endloses Meer, als tosender Wildbach, als rauschender Wasserfall und als riesiger Gletschereisberg. Mit allem machten die Illertäler Bekanntschaft. Sie angelten Fische im Meer auf der Insel Sotra und – weit erfolgreicher – vom Charterboot aus im Innvik-Fjord. Sie fuhren Boot in allen Variationen, Tretboot, Ruderboot, Kajak, Motorboot im abgelegenen einsamen See bei Loen, für alle mitgereisten Kinder von 5 bis 50 ein Erlebnis.
Den größten Eindruck aber hinterließen meterdicke Eis- und Schneeberge. Als bei der Zufahrt zum Aussichtspunkt auf den Geirangerfjord der Bus vollständig in einer 5 Meter hohen, aus einer Schnee- und Eismasse heraus gefrästen Gasse verschwand, waren die Fahrkünste des Busfahrers und die Nerven der Insassen ebenso gefordert wie später auf der Abfahrt am Bergpass, als zwischen Bergwand und Abgrund jeweils nur einige Handbreit Spielraum blieben. Beeindruckend die gewaltigen Eismassen des Jostedalsbreen, die man nach anstrengendem Fußmarsch über Felsen und Schmelzwassergeröll erreichte.
Unvergesslich werden die langen Abende der Polarnacht am Grillfeuer mit selbstgefangenem Fisch bleiben, an einem stillen, romantischen Bergsee, mit hohen, schneebedeckten Bergen im Hintergrund, zwischen denen das Blau des fernen Gletschers hervorleuchtet, alles in das warme Licht der Abendsonne getaucht, die einfach nicht untergehen will.