Edelbeurer Dorffest 2007
Einen Leckerbissen der besonderen Art hatte der Musikverein an Christi Himmelfahrt im Rahmen seines Extraprogramms anlässlich der Vereinsjubiläen zu bieten. Traditionell wurde zum Vatertag am Edelbeurer Dorffest ein Zelt aufgestellt, das wegen des schlechten Wetters auch dringend gebraucht wurde. Von den Oberopfinger und den Erolzheimer Musikanten bestens unterhalten ließen sich die zahlreichen Besucher das gastronomische Angebot schmecken.
Am Tag darauf war das Zelt dann Bühne für die besonders im bayrischen Allgäu bekannte und beliebte „Königlich privilegierte Waschhausvereinigung“. Unter dem Motto „Dau sott ma schier gar na gau!“ boten die zwei Vollblutmusiker und Erzkomödianten Unterhaltung vom Feinsten.
Mit Waschbrett und zur Gitarre umgebautem Tennisschläger spannen sie die Wäscheleine von der guten alten Zeit hin bis zum heutigen normalen Alltagswahnsinn.
Die Resl füttert jeden morgen mit Hingabe ihre Hennen, eine dem i-Pod verfallene Dame lässt ihren Mann im Frust verkommen, ein anderer entdeckt den Baumarkt als Tempel unerfüllter Sehnsüchte.
G’schupfte Nudla aus der guten alten schwäbischen Küche lassen die Geschichte vom Gammelschnitzel schnell wieder vergessen. Vom heißen Tatoo, das aus dem schwarzen Tanga rankt, geht’s zur Biogas-Anlage, zu einer Wasserkraft-Sägerei und endet schließlich in einer Irrfahrt mit dem „Navi“.
Die selbst gestrickten Lieder der zwei „Königlichen“ sind aus dem Leben gegriffen und verbinden Lustiges mit Nachdenkenswertem. Instrumente wie Fiddle, Banjo, Gitarre, Bass, Steirische, Klarinette gehören ebenso zur normalen Ausstattung der beiden Viel-Harmoniker wie eine Tin-Wistle und sogar ein aus einem Ziegenfell gebastelter Dudelsack.
Zusätzlich verstehen sie sich in der Kunst, allerlei Alltagsgegenstände wie Strickzeug, Meterstab und Mörteleimer in Musikinstrumente zu verwandeln.
Das Publikum verfolgte hingerissen die rasante Bühnenshow, beklatschte die witzigen Texte und wurde durch den fetzigen Rhythmus unwiderstehlich zum Mitsingen animiert.
Dass sich die Zugaben bis weit in die Nacht hinzogen, war natürlich auch dem Umstand zu verdanken, dass ein Waschhäusler Erolzheimer ist, und er das einheimische Publikum besonders verwöhnen wollte. Die zahlreichen Zuhörer dankten es den beiden mit endlosem Applaus.