Hütte Jugendkapelle
Ein Wochenende am Walchensee
Wochenende für Musikanten der Jugendkapelle Erolzheim/Kirchberg
Wie es schon seit vielen Jahren Tradition ist, veranstaltete die Jugendkapelle Erolzheim/Kirchberg auch 2013 ein Wochenende für ihre Musikanten.
Dieses Jahr ging es in eine Herberge neben dem Kloster St. Anna in Kochel am See. Das idyllische kleine Gut liegt mit direktem Zugang zum Wasser an dem in Bayern liegenden Walchensee. Gegen 16:30 Uhr trafen sich die Musikanten und fuhren mit mehreren Autos nach Kochel am See. Kaum angekommen fühlten wir uns schon wie Zuhause. Der Herbergsvater,ein Onkel einer unserer Musikantinnen, begrüßte uns herzlich und half uns, die Betten zu verteilen. Nachdem jeder die passende Schlafkoje gefunden hatte, traffen wir uns im großen Gemeinschaftssaal und bereiteten zusammen das Abendessen vor. Wegen dem tristen Wetter entschieden wir uns statt einem Lagerfeuer einfach die Gasflamme am Herd zum Grillen zu nutzen. Als der Hunger gestillt war, erklärte unser Jugendvertreter die Regeln für das über das ganze Wochenende dauernde Spiel, „Mord in Palermo“. Dabei gab es einen Mörder und wir alle waren Bürgen und Detektive zugleich. Herauszufinden wer der Mörder war, erwies sich dann doch schwerer als zu anfangs gedacht. Anschließend ging der Abend mit Gesellschaftsspiele und einem kleinen Pokerduell gemütlich zu Ende.
Am nächsten Morgen – oh Schreck – waren alle Brötchen weg! Doch drei mutige Helden waren schon unterwegs, mit Booten über den schwarzen See. Nach dem ausgewogenen Frühstück packten wir unsere Sachen und führen in einer Autokolonne nach Garmisch-Partenkirchen . Wir besichtigten die seit 47 Jahren stillgelegte, ehemalige Bobrennbahn Rießersee. Zuerst zeigte uns unser Gruppenführer ein kleines Museum, in welchem viele alte Bob’s aus vergangenen Zeiten ausgestellt waren. Anschließend lief die versammelte Mannschaft durch den Wald und entdeckten die Überreste der Bobbahn. Man erzählte uns, dass auf dieser Bahn, in der sogenannten Bayern-Kurve schon vier Menschen verunglückten. Es war sehr spannend zu hören, wie man damals solche Bobbahnen aus Massiveneisblöcken jedesmal neu aufbauen musste, und mit welchen Geschwindigkeiten die Bobfahrer schon damals unterwegs waren. Nach der circa zweistündigen Führung verabschiedeten wir uns und fuhren wieder nach Kochel. Doch nicht ohne davor einen Halt an einem Supermarkt zu machen, da wir noch Vorräte einkaufen mussten. Unglücklicherweise wurde im Supermarkt Julius “umgebracht” , denn unser Wochenendspiel liefja unverädert weiter, und jeder “trauerte” um die Opfer, welche der Mörder sich schon ins Reich der Toten geholt hatte. Und trotz der vielzähligen Opfer, wussten wir immer noch nicht wer dieser Mörder war. Angekommen in der Herberge machten wir noch eine spannende Führung durch die Kirche St. Anna, welche im Jahre 1979 sehr prunkvoll renoviert worden war. Der Herbergsvater erklärte uns die Geschichte des Hauses und ihrer Bewohner. Nach dem Kulturprogramm wollten wir noch ein richtiges Abenteuer erleben! Da das Kloster am schönen Walchensee lag, rannten wir ins Bootshaus, ließen die Boote hinunter ins Wasser und machten den weiten See unsicher. Der Kapitän unseres Bootes sah in der Ferne ein Dorf und wir alle wussten, das dies nur das Dorf der berühmten Wikinger aus Flake sein konnte. Es heiß Angriff und alle Boote legten am Ufer des Dorfes an. Wir fanden jedoch keine Gegner, da das Wikingerdorf leider verlassen war. Dieses Dorf war nur die Kulisse zum Dreh des Filmes „Wickie und die starken Männer“(2009) von Michael Herbig. Ohne Einwohner gab es auf keine zu ergatternde Beute, so zogen wir ohne einen Schatz wieder ans andere Ufer des Walchensees zurück. Nach dieser großen Überfahrt hatte die Meute schon wieder Hunger. Darum wurden die Seeräuber nun von unseren Küchenchefs mit einem leckeren Abendessen belohnt. Nach den Spaghetti Bolognese planten wir das Abendprogramm. Wir beschlossen eine Nachtwanderung zu machen. So stampften wir los, anfangs konnten wir noch etwas sehen, doch dann gingen auch die letzten Straßenlaternen aus. Wir hatten uns wohl verlaufen. Aber gemeinsam schafften wir es uns blind vorzutasten und den weiten Rückweg zu bewältigen. Erschöpft kamen wir wieder in der Herberge an. Vor lauter Erschöpfung fielen den meisten schon die Augen im Stehen zu, es war wohl an der Zeit sich schlafen zu legen.
Nach einer kurzen Nacht befanden wir uns in der gleichen Lage wie 24 Stunden zuvor, wir hatten keine Brötchen! Also stiegen die Seeräuber wieder in die Boote und brachten uns unser Frühstück. Nach dem Frühstück packten wir unsere sieben Sachen, putzten in einer wunderbaren Teamarbeit das Haus durch, stiegen in die Autos und fuhren Richtung Illertal. Doch nicht ohne davor uns noch ganz herzlich bei Michael Harzenetter für das schöne Wochenende zu bedanken.
Es war mal wieder eine geniale Juka-Hütte und wir freuen uns jetzt schon, auf die nächste…